Wulf Architekten haben für eine Schule in Überlingen ein Sportzentrum mit einer Gitterfassade und einem Zickzack-Faltdach geschaffen, das von den Bergen der umliegenden Alpen geprägt wurde.
Das Sportzentrum der Schule Überlingen, in dem 10- bis 18-Jährige unterrichtet werden, sollte einen zeitgemäßen, auf die Bedürfnisse von Sportlern zugeschnittenen Raum für Wettkämpfe und Veranstaltungen schaffen.
Oben: Sportzentrum Schule Überlingen von Wulf Architekten. Oben: Es hat eine symmetrische Fassade
Der 5.600 Quadratmeter große Entwurf von Wulf Architekten befindet sich am Bodensee, der am Nordfuß der Alpen liegt.
„Die geografische Lage war entscheidend, da sie Assoziationen im Bedeutungsfeld des nahen Bodensees und der Alpen wie Wind, Wolken und Berge herstellte“, sagt Wulf Architekten Gründer Tobias Wulf gegenüber Agnes-Samour.
„Dies waren visuelle Vorstellungen, die unser Denken zu Beginn des Projekts geleitet haben.“
Außen umhüllt eine Metallgitterschale
Das Äußere des weißen Metallgebäudes wird durch sein faltbares Zickzackdach bestimmt.
Sein Entwurf wurde von den weitgespannten Stahlbetonbindern beeinflusst, die das Bauwerk erden, aber das Studio versuchte auch, das Gebäude mit der geografischen und bebauten Umgebung des Geländes zu verbinden.
Das verglaste Erdgeschoss schafft eine Verbindung zwischen Innen und Außen
„Das markante Faltdach gliedert die gebaute Form und stellt eine Verbindung zu den benachbarten, kleinteiligeren Wohngebäuden her“, so Wulf.
„Die Dachform ergibt sich auch aus der weitgespannten Tragkonstruktion als Stahlbetonbinder.“
„Damit fügt es sich in die umliegende Dachlandschaft mit Alpen und Bodensee als Kulisse ein und prägt gleichzeitig eine unverwechselbare Identität“, ergänzt er.
Asymmetrisch platzierte Fenster werden von der Gitterschale abgedeckt
Das Studio hüllte das Sportzentrum in eine Streckmetall-Gitterschale, um ein leichtes und luftiges Design zu schaffen.
Seine Frontansicht wird durch asymmetrisch platzierte Fenster unterbrochen und von der weißen Gitterschale überdeckt, was der Fassade Tiefe und Subtilität verleiht.
Ein großer Ballplatz ist unter der Erde versenkt
„Die Idee war, dem Sportzentrum ein elegantes Erscheinungsbild zu verleihen, daher wurde eine weiße Streckmetallfassade gewählt“, sagt Wulf.
„Die Streckmetallschale harmonisiert die Fassade und verleiht ihr Tiefe; die Struktur neigt dazu, sich aufzulösen. Leicht, luftig und kugelförmig soll die Fassade wirken. Das hilft auch, das große Volumen in die kleinteiligen Nachbargebäude zu integrieren.“
Verglaste Wände lassen Licht in den Raum fluten
Das Erdgeschoss ist komplett verglast, wodurch die großen Betonbinder freigelegt werden, die das Gebäude tragen und eine Verbindung zwischen den Innen- und Außenplätzen herstellen.
Eingelassene und auskragende Teile der Fassade akzentuieren die beiden Eingänge des Gebäudes, während Betonverkleidungen den Raum umrahmen und Einblicke in die Materialpalette im Inneren geben.
„Das verglaste Erdgeschoss ist aus der Idee eines offen gestalteten Gebäudes entstanden“, sagt Wulf.
„Es bildet mit den angrenzenden Schulen und Sportplätzen einen transparenten Übergang zum öffentlichen Raum.“
Ein großes lichtdurchflutetes Atrium führt zu verschiedenen Ebenen
Im Erdgeschoss des Sportzentrums befinden sich die Lobby, Tribünen und eine abgesenkte Drei-Felder-Turnhalle, während in den Obergeschossen Ballsport- und Turnhallen sowie Nebenräume untergebracht sind.
Ein zentrales Atrium mit Betontreppe öffnet den Raum und verbindet die verschiedenen Ebenen.
Die Form des faltbaren Zickzackdaches bleibt frei
Die Innenräume haben eine monochromatische Grau- und Weißpalette. Sichtbeton bedeckt die Wände und fügt eine strukturelle Qualität hinzu, während die gleichen weißen Metallgitterplatten, die sich um das Äußere des Gebäudes wickeln, die Decken bedecken.
„Die Oberflächen sollen möglichst roh bleiben und die Ästhetik aus dem Material selbst entwickelt werden. Daher sind Grau und Weiß die dominierenden Farben“, so Wulf.
Milchglaswände lassen das Licht zwischen geteilten Räumen fließen
Fenster und Öffnungen in den Wänden und dem Faltdach lassen Licht herein, und eine große Milchglaswand teilt die Turnhallen, ohne den Lichtfluss zu beeinträchtigen.
„Großzügige verglaste Öffnungen lassen viel Tageslicht in das Gebäude und tragen zu einem wohnlichen Raumklima bei“, erklärt Wulf.
Metallgitterplatten an der Decke mildern das Licht
Wulf Architekten wurde 1987 von Tobias Wulf gegründet und hat seinen Sitz in Stuttgart, Berlin und Basel.
Andere Entwürfe mit Zick-Zack-Dächern umfassen diese Wohnerweiterung in Melbourne von Austin Maynard Architects sowie dieses Projekt von Outpost, bei dem eine mit Zink verkleidete Terrassenerweiterung mit einem Zickzack-Dach bedeckt wurde.
Die Fotografie stammt von Brigida González.
Projektgutschriften:
Architekten: Wulf Architekten gmbh
Wettkampfteam: Kai Bierich, Michael Bertsch
Planungsteam: Ingmar Menzer (verantwortlicher Partner), Michael Bertsch (Projektleiter), Seda Ersal, Oleksandra Kolesova
Projektleitung: Hitzler Ingenieure
Bauleitung: Architektur Holzer
Hochbau: wh-p GmbH Beratende Ingenieure, Stuttgart
Landschaftsarchitekt: Planstatt Senner
Bauphysik: Wolfgang Sorge Ingenieurbüro GmbH & Co.
Elektroplanung: Klett Ingenieur GmbH
HVS: Klett Ingenieur GmbH
Wegeleitsystem: Wulf Architekten gmbh, Julian Henschel DoneByGhosts