Geschwungene Wände und runde Hohlräume schaffen ungewöhnliche Geometrien innerhalb dieses universitären Innovationszentrums in Chile, entworfen vom Architekturbüro Pezo von Ellrichshausen.
Das INES befindet sich an der Universität von Bío-Bío in Concepcion und soll die Kreativität und Vorstellungskraft seiner Bewohner inspirieren.
INES befindet sich an der Universität Bío-Bío in Concepcion
Die chilenischen Architekten Mauricio Pezo und Sofia von Ellrichshausen wollten dies erreichen, indem sie zeigten, wie aus einem einfachen mehrstöckigen Gebäude räumlich komplex werden kann.
Kreisförmige Öffnungen in der Mitte jeder Bodenplatte ermöglichen vertikale Durchblicke durch das Gebäude, während geschwungene Wände in allen vier Ecken separate Räume einrahmen.
Das Gebäude ist aus rot pigmentiertem Beton gebaut
Alle sechs Stockwerke sind leicht unterschiedlich, da sich die Proportionen der Kreise von Stockwerk zu Stockwerk allmählich verschieben.
Die Wirkung wird durch eine einheitliche Materialität unterstrichen – das gesamte Gebäude besteht aus rot pigmentiertem Beton, der sowohl von innen als auch von außen sichtbar ist.
Kreisförmige Öffnungen unterschiedlicher Größe schaffen Sichtverbindungen zwischen den Etagen
„Dies ist ein scheinbar einfaches, stabiles und regelmäßiges Gebäude, das ein unerwartetes und übertriebenes Interieur enthält“, sagten Pezo und Von Ellrichshausen.
„Dies ist die Welt der Innovation“, fuhren sie fort, „ein kontinuierlicher, fließender und offener Raum, der die kreativen Prozesse der akademischen Praxis konzeptionell und physisch übersetzt.“
Eckzimmer werden von geschwungenen Wänden eingerahmt
Trotz der scheinbaren Starrheit des Gestaltungskonzepts enthält das Gebäude eine Vielzahl unterschiedlicher Räume.
Jede Etage verfügt über einen eigenen offenen Arbeitsbereich, der für die Zusammenarbeit in der Gruppe konzipiert wurde. Dank des zentralen Hohlraums sind diese Räume alle visuell verbunden.
Die Eckzimmer sind mit Eichenholz ausgekleidet
Die mit Eichenholz ausgekleideten Eckzimmer haben eine ganz andere Atmosphäre. Da sie in der Größe variieren, können sie für eine Vielzahl von Funktionen wie Meetings, Ausstellungen, Workshops oder einfach als Lager verwendet werden.
Bei dieser Anordnung hat jeder Raum im Gebäude Fenster, die in mindestens zwei verschiedene Richtungen zeigen.
Der Beton ist mit der Textur von Holz geprägt
Sorgfältig berechnete Geometrien sind ein gemeinsames Merkmal der Arbeiten von Pezo und von Ellrichshausen, insbesondere von Kreisen.
Das Paar enthüllte zuvor ein Konzept für eine Megastruktur, die aus 100 überlappenden Kreisen besteht. Im Anschluss daran bauten sie 2016 auf der Biennale in Venedig eine kleinere Version.
Überhängende Bodenplatten bieten Sonnenschutz
Die Kreise bilden hier einen Kontrapunkt zur Horizontalität der Betonbodenplatten von INES, die sich über die Gebäudewände hinaus erstrecken und der Fassade Tiefe verleihen.
Halbkreisförmige Öffnungen durchbohren diese Überhänge und geben einen Hinweis darauf, was darin zu finden ist.
Halbkreisförmige Öffnungen passen sich dem Grundriss im Inneren an
Jede Öffnung ist sorgfältig positioniert, so dass Sonnenlicht bis tief in die Gebäudemitte dringt und gleichzeitig die Eckräume ausreichend beschattet werden.
„Diese Art von virtuellem Anbau, besonders in der Dämmerung sichtbar, kann als imaginäre Projektion der Kreativen verstanden werden, die diese Räume besetzen werden“, so die Architekten.
Die Fotografie stammt von Pezo von Ellrichshausen.
Projektgutschriften
Architekten: Mauricio Pezo, Sofia von Ellrichshausen
Mitarbeiter: Aleksi Vicic, Eva de Hovre, Diego Perez, Sofie Taveirne, Victoria Bodevin, Caitlyn Flowers
Struktur: Luis Mendieta
Berater: Citec, DyLuz