Die Architekten Herzog & de Meuron haben einen neuen Hauptsitz für die spanische Bankengruppe BBVA entworfen.
Das Gebäude, das 2013 fertiggestellt werden soll, befindet sich am Stadtrand von Madrid.
Hier ist eine architektonische Aussage der Architekten:
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Neuer Hauptsitz für BBVA
Madrid, Spanien
2007 -, geplante Fertigstellung 2013
Herzog & de Meuron
Architektonische Aussage
Der Standort, den BBVA für seinen neuen Hauptsitz beschafft hat, befindet sich an der Peripherie von Madrid. Es ist umgeben von Straßen mit neu errichteten Büros, Geschäftsgebäuden und Wohngebäuden. Es ist ein „Ort ohne Qualitäten“, ein wüstenartiger Ort. Wir schlagen die Schaffung eines künstlichen Gartens vor, einer Oase, die sich von innen nach außen entwickelt – ein Ort, der ein Gleichgewicht zwischen der natürlichen Umgebung und den Gebäuden herstellt und wie eine kleine Stadt funktioniert.
Eine lineare Struktur aus dreistöckigen Gebäuden, Gassen und bewässerten Gärten wird wie ein Teppich, der der Topographie folgt, über das gesamte Gelände gelegt. Analog zu einem arabischen Garten entsteht ein kühles, feuchtes, frisches Mikroklima. Jeder Arbeitsbereich hat eine „grüne Ansicht“. Das Layout mit seinen horizontalen Zweigen passt besser zur heutigen Arbeitswelt als Großraumbüros, in denen sich ein Mitarbeiter wie eine Nummer fühlt.
Der Komplex fördert die Kommunikation: Menschen gehen, anstatt Aufzüge zu nehmen; sie treffen sich und reden miteinander. Ein hohes Maß an Transparenz schafft ein Gemeinschaftsgefühl, während die relativ kleinen Einheiten es den Mitarbeitern ermöglichen, sich mit ihrer jeweiligen Gruppe zu identifizieren. Vier bestehende Gebäude sind in den gesamten Flachbaukomplex integriert. In die Baumasse geschnittene lineare Innenhöfe verbinden ihre Struktur mit den neuen Gebäuden.
Um die BBVA in der Skyline der Hauptstadt hervorzuheben, wird der Teppich in einem ungefähren Kreis ausgeschnitten und nach oben geneigt: Das Ergebnis ist ein Platz und ein schlanker, scheibenförmiger Turm.
Plaza und Tower verankern den Komplex und sorgen für Orientierung. Der Haupteingang und verschiedene Gemeinschaftseinrichtungen bilden einen miteinander verbundenen Ring um den Platz. Der Tower mit Büros mit Blick über die Stadt und die Sierra Madrid trägt zur Vielfalt der Arbeitsbereiche bei.
Die Plaza ist mit Bäumen bepflanzt, die großzügigen Schatten spenden. Ein großes Wasserbecken befeuchtet die Luft und dient als Stausee. Zwischen den Gebäuden spiegeln die Gärten und Gassen das lineare Prinzip wider. Unterschiedliche Bäume und Vegetationen unterschiedlicher Dichte unterscheiden die Gebiete, so dass sie jeweils ihren individuellen Charakter im Gesamtkontext des Teppichs behalten.
Die natürlichen Ressourcen
Das Design ist an die klimatischen Bedingungen angepasst und nutzt die Energieressourcen effizient, indem es viel natürliches Tageslicht bietet, während die Gärten und Gassen in den Sommermonaten vollständig beschattet sind. Überhängende Bodenplatten und eine Brise-Soleil-Struktur halten direktes Sonnenlicht von den Arbeitsbereichen fern. Dies minimiert den Bedarf an künstlicher Beleuchtung und Klimaanlage, die den größten Energieverbrauch in Bürogebäuden verursachen.
Eine Belüftung ist nur erforderlich, um die Frischluftzirkulation in den Büroräumen sicherzustellen. Fenster können geöffnet werden, um eine Querlüftung zu gewährleisten. Einziehbare Elemente im Dach helfen, die Temperatur der Gärten zu kontrollieren.
Das Wasser, das die Temperatur der Bodenplatten reguliert, wird geothermisch gekühlt oder erwärmt. Photovoltaikzellen auf den Dächern sowie Regen- und Grauwasseraufbereitung runden das Gesamtkonzept der Nachhaltigkeit ab.